Freitag, 11.10.
11.30–12.30 Uhr
Vortrag
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NISAAR ULAMA
Racing the Singularity. Louis Chude-Sokei über Technologie und Rassismus als historisches Kontinuum​
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Moderation LORENZ MAYR
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Das Phantasma einer technologischen Singularität – eines ungekannten wie unwiderruflichen historischen Moments, in dem Maschinen den Menschen übertreffen – geistert seit mindestens dem 19. Jahrhundert durch das Westliche Denken. Dabei handelt es sich vor allem um die Angst vor dem Verlust einer anderen Singularität: des Menschen. Mit Louis Chude-Sokei möchte ich diese Ängste zum Ausgangspunkt einiger Fragen zu Technik, Geschichte und Race machen. In welchem Verhältnis stehen Sklaven- und Roboteraufstände? Wie definiert sich das Humane über den Ausschluss eines Anderen, und welche Rolle spielen hier Reinheit und Vermischung?
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The phantasm of a technological singularity – an unprecedented and irrevocable historical moment in which machines surpass humans – has haunted Western thought since at least the 19th century. This is essentially a fear of the loss of another singularity: the human being. With Louis Chude-Sokei, I would like to revisit these fears as starting point for some questions concerning technology, history and race. What is the relationship between revolting robots and slaves? How is the human defined by exclusion, and what role do purity and entanglement/ miscegenation play?
NISAAR ULAMA hat Philosophie, Politikwissenschaften und Völkerrecht an der Universität Bonn studiert und mit einer Magisterarbeit über Bild-Anthropologie abgeschlossen. Promotionsstipendium des DFG-Graduiertenkollegs »Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens« (Potsdam/FU Berlin). Bis letztes Semester war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie und Ästhetische Theorie (Maria Muhle) der Akademie der Bildenden Künste München. Vor kurzem hat er seine Dissertation über Konstruktionen des politischen Kollektivkörpers zwischen Operativität und Repräsentation eingereicht (Bauhaus-Universität Weimar, Betreut von Bernhard Siegert und Maria Muhle).